Leistung

Das sozial- und gesellschaftsintegrative Wohnprojekt MOMO ist eine Jugendwohngemeinschaft, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, gezielt Jugendliche und junge Erwachsene zu fördern, welche sich hinsichtlich des Förderbedarfs, der Komplexität der Problemlagen, sowie der Vielfältigkeit der Lebensentwürfe und Herkunft unterscheiden. Im Wohnprojekt können 15 Jugendliche und junge Erwachsene auf circa 500 m² und 5 Etagen, orientiert an ihrem derzeitigen Entwicklungsstand gefördert werden. Für diese Förderung stehen insgesamt 13 pädagogische Fachkräfte rund um die Uhr zur Verfügung. Das Haus ist stets mit mindestens zwei und in den betreuungsintensiven Zeiten mit vier Pädagog*innen besetzt.

Das Projekt ist unterteilt in zwei Wohnbereiche mit eigenen Bädern, Küchen, sowie Ein- und Zweibettzimmern, welche die Jugendlichen entlang ihrer eigenen Bedürfnisse gestalten können und sollen. Im ersten Wohnbereich stehen acht Plätze nach § 34 SGB VIII, sowie ein Platz im konzeptionell angegliederten Verselbständigungsbereich. Im zweiten Wohnbereich stehen sechs weitere Plätze nach § 34 SGB VIII, zur Verfügung. Dieser kann bei Bedarf in zwei Kleinstwohnbereiche unterteilt werden.

Folgenden Aufgaben stellen sich die Pädagog*innen des Wohnprojektes :

  • Präzisierung der Problem- und Zielbeschreibung in der konkreten Situation laut Beauftragung/​Hilfeplan
  • Kulturelle und infrastrukturelle Ressourcen und Kompetenzen in der Arbeit mit unbegleiteten Minderjährigen
  • Realistische, erfüllbare Zielformulierung und transparente Dokumentation und Hilfeplanung
  • Abrechenbarkeit und langfristige Evaluation der individuellen, sowie der Einrichtungsarbeit
  • intensive, nachhaltige und leistungsfähige Beziehungsarbeit mit höchstem Stabilitäts- und Kontinuitätsanspruch
  • Effektive und nachhaltige Netzwerkarbeit, sowohl auf individueller, als auch institutioneller Ebene
  • Partnerschaftlich orientierte, kritisch/​konstruktive Arbeit mit Eltern und dem sozialen Umfeld
  • Gleichzeitig effektive und sensible Krisenintervention entlang den Konzepten des PART-​Trainings und der gewaltfreien Kommunikation
  • Ausübung einer Partizipationskultur entlang des Trägerkonzeptes und der Idee einer freiheitlich-​demokratischen Grundordnung
  • Haltung von Offenheit und Toleranz unter „dem Dach“ der Menschenwürde als grundlegende Voraussetzung und Ziel der pädagogischen Arbeit
  • Stabile Integration und Inklusion in soziale Nah- und Funktionsräume wie Peer-​Group, Arbeit und Schule, sowie das Sozial- und Gesundheitssystem
  • Individuelle Arbeit mit der Bewohner*in sowie individuelle Förderung
  • Gemeinsame Alltagsgestaltung, Entwicklung des Sozialverhaltens, Soziales Lernen
  • Motivation zu individueller und den persönlichen Bedürfnissen entsprechender Freizeitgestaltung, sowie Angebot von Gruppen- und Einzelaktivitäten
  • Schaffung dauerhaft stabiler Ressourcen und umfangreicher Kompetenzen hinsichtlich einer souveränen, autonomen Lebensführung
  • Verselbständigung entlang eines kleinschrittigen, ressourcenorientierten, fehlerfreundlichen und individuellen Verselbständigungskonzepts, inklusive ambulanter Nachbetreuung

Das Wohnprojekt MOMO bietet Leistungen nach dem VIII. Sozialgesetzbuch an. Diese finden sich in den Paragraphen 30, 34 und 41 SGB VIII wieder.

In der Arbeit mit unbegleiteten Minderjährigen und einem auf Inklusion fokussiertem Konzept liegt die besondere Wirksamkeit des Angebotes in einer nachhaltigen Verselbständigungs- und Integrationsarbeit im Sinne des § 34 Punkt 1 und 3 SGB VIII, sowie § 41 SGB VIII.

Pädagogisches Konzept

Das Wohnprojekt MOMO sieht sich, adäquat gängiger Definitionen des Projektbegriffs, in jedem einzelnen Fall verpflichtet, auf die Erfüllung der fallimmanenten Ziele effektiv hinzuarbeiten und/​oder der Bewohner*in jeweils die Hilfe zukommen zu lassen, welche für ein individuelles Fortkommen benötigt und/​oder gewünscht wird. Die grundlegende Idee ist die Schaffung eines leistungsfähigen Wohnprojektes, welches sich an einer guten Zukunft der Bewohner*in orientiert und daran, die Bewohner*innen und das soziale Umfeld zu befähigen, als aktiver, emanzipierter Teil innerhalb der Hilfe bzw. des eigenen Lebens zu agieren.

Jede Hilfe innerhalb des sozial-​/​gesellschaftsintegrativen Wohnprojektes MOMO beginnt mit der Anerkennung einer Bewohner*in in all ihrer Individualität und einer auf diese ausgerichtete intensive, nachhaltige und leistungsfähige Beziehungsarbeit. Innerhalb dieses Aspektes bedeutet das, die Krise als Möglichkeit für pädagogische Intervention, höchsten Stabilitäts- und Kontinuitätsanspruch auch bei längerfristig anhaltenden Krisensituationen anzunehmen und anzuerkennen. Fähig- und Fertigkeiten zur Krisenbewältigung und Resilienz gegenüber belastenden Situationen erarbeiten wir innerhalb der pädagogischen Arbeit vorwiegend über Schaffung dauerhaft stabiler Ressourcen und umfangreicher Kompetenzen hinsichtlich einer souveränen, autonomen Lebensführung. Ein kleinschrittiges, ressourcenorientiertes, fehlerfreundliches und individuelles Verselbständigungskonzept stellt die Grundlage für die tägliche methodische Arbeit dar. Ein ressourcenorientierter und stets objektiver Blick auf die Bewohner*in ist eine Grundvoraussetzung und -anforderung an die Pädagog*innen des Projektes.

Das Wohnprojekt MOMO sieht sich als kulturell integratives Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene jeder Herkunft und jedes individuellen Lebensentwurfes. Offenheit und Toleranz sind gleichzeitig grundlegende Voraussetzung und Ziel der pädagogischen Arbeit. Freiheitlich demokratische Grundwerte zu vermitteln, ist erklärtes Ziel der pädagogischen Arbeit.

Innerhalb des Wohnprojektes wird ressourcen-, ziel- und lösungsorientiert gearbeitet. Dies wird nicht ausschließlich als Arbeitsmethode, sondern als Haltung gesehen, welche sich in jedem pädagogischen Handeln wiederfindet. Ein ressourcenorientiertes Verselbständigungskonzept, inklusive Diagnostikinstrumente (ressourcenorientierte Diagnostik), bildet die Grundlage für individuelle, kleinschrittige Verselbständigungsplanung, als auch gruppeneinheitlich geregelte Meilensteine.

Zur Sicherung einer professionellen Fallsteuerung wird innerhalb des Wohnprojektes mit festen und verlässlichen Fallzuständigkeiten gearbeitet. Dieses Prinzip ist darauf ausgerichtet, tatsächliche fachliche Fallverantwortung zu übernehmen, anstatt informelle Verantwortlich- und Ansprechbarkeiten festzulegen.

Kontakt

momo@​generationenhof.​org